Wahlen bei den Bregtal-Imkern

Zur alle vier Jahre stattfindenden Vorstandswahl trafen sich die Imker des Oberen Bregtals zur Hauptversammlung. Vor fast der Hälfte der Mitglieder berichtete die Vorsitzende Ute Schwer über die Arbeit des vergangenen Jahres mit den „Wildtieren in menschlicher Obhut“, wie der Kreisvorsitzende Bernd Möller die pflegebedürftigen Honigspender nannte. Witterungsbedingt habe man mehr Abgänge verzeichnen müssen, weil die Abwehr der Varroa-Milbe mit Ameisensäure nur funktioniere, wenn sie über mindestens eine Woche bei konstant um die 20 Grad Celsius andauere.

Auch das Imkerfest fiel so buchstäblich ins Wasser. Den guten Stand des Vorjahrs konnte Kassenwart Frank Gehring dennoch nahezu erhalten. Viel Material und noch mehr Arbeit steckte Josef Kienzler im vergangenen Jahr wieder in den Bienenlehrpfad. Auch Schautafeln und Schutzdächer haben unter der Witterung gelitten. Von Schulklassen gern genutzt, vermitteln Führungen viel Wissen um die fleißigen Bestäuber, ohne die es keine Obsternte gäbe. Die Vorsitzende berichtete über ein Projekt der Hochschule zur Nachhaltigkeit. Dazu soll beim alten Krankenhaus ein Lehrbienenstand eingerichtet werden, den auch Stefanie Lambotte mit ihrer Naturschulklasse nützen will.

Der 58 Mitglieder starke Verein – auf 49 hat sich die Zahl der Aktiven erhöht – steht steckt mitten in der Frühjahrsarbeit. Jetzt gilt es, beim Aufbau der wintergeschwächten Völker zu helfen.

Der Kreisvorsitzende Bernd Möller aus Königsfeld leitete die Neuwahlen. Durch Handzeichen wurden die Vorsitzende Ute Schwer, der Vize-Vorsitzende Günter Ruf, Schriftführer Christian Petsch, Kassenwart Frank Gehring sowie die Kassenprüfer Wolfgang Link und Armin Bernhard in ihren Ämtern bestätigt.

In seinem anschließenden Vortrag machte Möller deutlich, dass bei Wild- und Nutzpflanzen ohne die Bestäubungsarbeit vor allem der domestizierten Bienen große Ernteausfälle zu erwarten wären. Wanderimker tragen bei großflächigen Obstplantagen dazu bei, Früchte mit vielen Samen zu erzeugen, die auch deutlich mehr Fruchtfleisch haben. Die Welternährung mit vitaminreicher Kost sei heute ohne die Existenz von Bienen in spätestens 20 Jahren ernsthaft gefährdet.

Quelle: Südkurier 16.03.2015 von Klaus Wild


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